Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer heutigen Sitzung vorerst noch keine Änderungen am Leitzins und am Ankaufprogramm für Anleihen verkündet. Immobilienkäufer mit Finanzierungsbedarf müssen mittel- bis langfristig dennoch mit steigenden Zinsen bei Immobilienkrediten rechnen – vorausgesetzt, die Inflation zieht an und die Konjunktur in Europa erholt sich. Laut Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, hatten steigende Renditen bei deutschen Staatsanleihen kürzlich zu einem Konditionssprung bei Darlehen geführt.
„Nachdem die Zinsen für Immobilienkredite Anfang Mai binnen weniger Tage um mehr als 0,5 Prozentpunkte gestiegen waren, haben sich die Konditionen im Monatsverlauf eingependelt und tendieren seitwärts. Trotz des Zinsanstiegs bleiben die Finanzierungsbedingungen für Immobilienkäufer sehr gut“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. Nach den Worten des Experten erhalten Häuslebauer im aktuellen Zinsniveau für eine monatliche Kreditrate von 1.000 Euro einen Kredit in Höhe von rund 255.000 Euro – inklusive einer dreiprozentigen Anfangstilgung.
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Kurzfristig wird sich an diesen Finanzierungsbedingungen nichts ändern, selbst wenn es immer wieder zu starken Schwankungen bei den Konditionen für Immobilienkredite kommen kann. Sollte die bisherige Geldschwemme der Notenbanker allerdings die Konjunktur in Europa tatsächlich ankurbeln und die Inflation anheizen, könnte die EZB den Leitzins anheben und die Märkte nicht länger mit ihren Kaufprogrammen stabilisieren.
Im Zuge dessen würde ebenso die in den vergangenen Jahren enorme Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen nachlassen, was steigende Renditen zur Folge hätte. Damit würden sich die Refinanzierungsbedingungen für Kreditinstitute verschlechtern und sich Baugeld verteuern.
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