Fertighausbaubranche kritisiert Reformvorschlag zur Grundsteuer

Zum Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz für eine Reform der Grundsteuer

OKAL Musterhaus Langenhagen
Die von Finanzminister Olaf Scholz vorgeschlagene neue Grundsteuer benachteiligt auch die Bauherren von Einfamilienhäusern. (Foto: Markus Burgdorf)

Die Hausbaubranche sieht in der von Bundesfinanzminister Olaf Scholz vorgeschlagenen Reform der Grundsteuer eine Belastung nicht nur für Mieter, sondern auch für die Selbstnutzer von Einfamilienhäusern.

„Selbstnutzer erzielen durch steigende Vergleichsmieten weder Einnahmen, noch profitieren sie von einer Wertsteigerung ihres Hauses. Es wäre daher völlig falsch, private Eigenheime auf der Grundlage einer fiktiven Miete zu besteuern“, sagt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), Johannes Schwörer.

Rund 100.000 Einfamilienhäuser werden pro Jahr in Deutschland gebaut und zumeist von den Eigentümern selbst bewohnt. Bei ihnen handelt es sich oft um junge Familien, die Wohneigentum auf Kredit bilden. „Damit stünde das Wertmodell der Grundsteuer auch im Widerspruch zur staatlichen Wohneigentumsförderung, beispielsweise dem Baukindergeld“, so Schwörer. Ein wichtiger Anreiz für die Wohneigentumsbildung ist die Unabhängigkeit von steigenden Mieten.

Die Fertigbaubranche fordert außerdem, die im Koalitionsvertrag vereinbarte „Grundsteuer C“ für unbebaute Grundstücke umzusetzen. „In Deutschland wird zu wenig bezahlbarer Wohnraum geschaffen, weil zu wenige Grundstücke verfügbar sind“, sagt Schwörer. Daher sollten baureife Flächen stärker besteuert werden, um Spekulation unattraktiver zu machen und die Bautätigkeit anzuregen.

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Markus Burgdorf ist Journalist und PR-Berater im Bereich Immobilien. Seit vielen Jahren schreibt er über alles, was mit Immobilien zusammenhängt. Er wohnt selbst in einer ehemaligen Schule, die er mit seiner Partnerin zum Wohnen und Arbeiten umbaut.

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